Es wimmelt nur so von Brandstiftern in der Ortenau. 7000 Brennereien ballen sich hier, so viele wie nirgends sonst. Woher kommt´s? Der "Schnaps-Bischof" von Straßburg, Kardinal Armand Gaston de Rohan, gestattete im Jahre 1726 allen bäuerliche Untertanen des Amtes Oberkirch das Brennen. Um Zusatzeinnahmen zu sichern. Natürlich nicht ganz uneigennützig: Geld musste in die Kassen - Steuergeld! So blüht in der Ortenau schon seit jeher der Früchteanbau. Was für eine farbenfrohe Landschaft. Dichter sagen `Goldenes Land´. Vom Frühjahr bis zum Herbst hat die Natur ständig etwas anderes parat. Ein zauberhafter Dreiklang beherrscht das Landschaftsmosaik: die Ebenen sind fruchtbar wie die Rebhänge, die Berge bewaldet. Und der Sommer verwandelt das Laub in eine glitzernde Pracht. Im Herzen der Oberrheinlande gleitet die Ortenau von Rust im Süden hinauf bis in den Norden Höhe Achern. Mittendurch führt die Badische Weinstrasse. Treibt jedem Weinkenner das Wasser auf die Zunge. Die Ortenau ist Burgunderland. Der Aristokrat unter den Weinen ist der Spätburgunder Rotwein. Gehaltvoll, kräftig, 1700 Sonnenstunden jährlich, ideale Böden. Kaum ein Anbaugebiet Deutschlands ist bei Prämierungen auf Bundes- und internationaler Ebene so hoch dekoriert wie die Ortenau.

 

Quelle: SWR